Der Engel mit dem Blumentopf (2008)

Gelungene Überraschung zum 25 jährigen Bühnenjubiläum

Tina Kecht, derzeitige „Chefin“ der Zusambühne brachte es in kurzen prägnanten Worten auf den Punkt: „Die Zusambühne vom Zusmarshauser Kulturleben nicht mehr wegzudenken.
25 Jahre heißt auch über 30 Aufführungen mit Sondervorstellungen an den Marktfesten. 25 Jahre Zusambühne heißt auch, 25 Jahre Hans Peter Englbrecht als Spielleiter.“ Mit einem Zinnteller bedankte sie sich für dieses beispiellose Engagement. „Es ist ja nicht nur sein Einsatz als Spielleiter was ihn so auszeichnet,“ so Tina Kecht weiter, „sondern es ist zugleich die Tatsache, dass er auch als Ideengeber und Macher für das Bühnenbild während diesen 25 Jahren ohne Unterbrechung verantwortlich war“.
Eine weitere Ehrung für 25 jähriges ununterbrochenes Wirken als Kostümbildnerin und Schneiderin vom Dienst gab es für Amalie Kastner. H. P. Englbrecht: „Liebe Amalie, 25 Jahre konnte ich mich zu 100 % auf dich verlassen. Es gab keine einzige Situation, wofür du keine Lösung parat hattest. Ohne dich müssten unsere Akteure im wahrsten Sinne des Wortes nackt auf der Bühne spielen.“
Und mit wie viel Liebe zum Detail sie als Kostümbildnerin zu Werke geht, konnte man dann nach wenigen Minuten z. B. bewundern, als Maxi Kruger, verkleidet als Nonne, die Bühne betrat, denn eines stand fest: Zum Jubiläum wurde natürlich auch Theater gespielt.
„Mit der Kriminalkomödie – Der Engel mit dem Blumentopf – wollen wir mal weg von althergebrachten Stücken und unseren Zuschauern zeigen, was unsere Spieler so drauf haben,“ so H. P. Englbrecht. Das Ergebnis gleich vorweg: Es konnte sich sehen lassen.
Nun der Reihe nach. Vorhang auf und sofort wurden die Zuschauer von einem großartigen Bühnenbild beeindruckt. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Ein Angriff auf die Lachmuskeln war es, genau sowenig wie zum Weinen, nicht. Nein, das Stück selbst bot eine gesunde Mischung aus Action, Spannung und jede Menge hintergründigem Humor. Und im Mittelpunkt immer wieder dieser ominöse Blumentopf. Mehr darf man an dieser Stelle ja mit Rücksicht auf weitere Vorstellungen nicht verraten. So viel sei aber gesagt, dass Wolfgang Neff als abwehrgeschwächter vermeintlicher Gangsterboss zusammen mit seiner Schwester, gespielt von Sieglinde Braun, der geistige Kopf der Bande und dem jungen Nachwuchsgangsterpaar Widerwillen, dargestellt von Markus Weindel und Sonja Kailich, in ihren Rollen aufgingen und glänzten. Ein Monolog, vorgetragen von Sonja Kailich, grenzte schon an Sprachakrobatik. Dann das souveräne Auftreten von Monika Wintzen, die als Wohnungsvermieterin von gehobenem adligen Stand hervorragend agierte. Lange mussten die Zuschauer warten, bis dann mit dem Auftreten von Martin Spengler das Geheimnis um den wirklichen Boss gelüftet worden ist. Beim Allrounder Martin Spengler wird man den Eindruck nicht los, egal welche Rolle der spielt, jede wird bei ihm zum Ereignis.
Höhepunkt der ganzen Komödie bildet dann der Auftritt von Maxi Kruger als Nonne mit kriminalistischem Hintergrund.
Dass sie wieder mal zum Publikumsliebling aufstieg lag diesmal sicherlich neben ihrer perfekten schauspielerischen Fähigkeit auch am Inhalt ihrer Rolle.
Faszinierend das ganze Stück über, mit welcher Professionalität sich die Laiendarsteller blitzschnell immer wieder mit Gestik und Ausdrucksweise den entstehenden Zweideutigkeiten anpassten.
Die zahlreich erschienen Premieregäste, unter ihnen Ehrenbürger Walter Ohms, der 1. Bürgermeister Albert Lettinger, 2. Bürgermeister Walter Aumann, mehrere Kreis und Markträte sowie zahlreiche Ehrenmitglieder des TSV bedankten sich mit einem herzlichen und lang anhaltenden Applaus für die großartige schauspielerische Leistungen.